Das Kriegsende 1945 in Sachsen
Ein Beitrag zur Regionalgeschichte des Mittleren Erzgebirges
Zeitzeugen dokumentieren die letzten Tage des Krieges
Sonderausstellung im Wolkensteiner Militärhistorischen Museum eröffnet-Exponate aus mehereren Ländern zusammengetragen
(Freie Presse)

Eine Sonderausstellung mit dem Thema "Das Kriegsende 1945 in Sachsen" ist am Samstag im Militärhistorischen Museum Wolkenstein eröffnet worden. Rund 100 Gäste sahen sich bis zum frühen Abend die Exponate und Fotos an, vertieftensich dabei in die Schautafeln. "Die Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens" - diese Aussage Albert Schweitzers hat Museumsleiter Hans-Jürgen Donner als Leitsatz für die Ausstellung gewählt. Die Versöhnung über den Gräbern müsse immer wieder neu geschehen. "Aber nicht auf politischer Ebene, sondern zwischen den Menschen. Mit Gesprächen, um Vorurteile abzubauen", sagte Donner. Sobald etwas "von oben" vorgegeben werde, sperrten sich viele Menschen dagegen, befand der Historiker. Das große Interesse am zweiten Weltkrieg, das sich unter anderem an hohen Einschaltquoten bei Fernsehdokumentationen zeigt, ist für Donner logisch: "Die Geschehnisse sind für viele greifbarer als etwas das, was vor vielleicht 200 Jahre passiert ist. Jede Familie ist vom Kreig durch Vertreibungen oder Verluste betroffen. Die Zeitzeugen sterben, so dass solche Dokumentationen eine Möglichkeit sind, an Informationen zu gelangen", argumentierte der Museumsleiter. Etwa ein Jahr habe die Vorbereitung für die Ausstellung gedauert, Exponate wurden dafür ausgeliehen, vom Militärhistorischen Museum in Dresde, von Museen in Polen und Tschechien, aber auch von Bürgern aus der Umgebung. Darunter befindet sich die Aufforderung zur Musterung für den Wolkensteiner Gottfried Siegert, Jahrgang 1929, vom 5. April 1945. "Ich kam erst zum Volkssturm nach Streckewalde, dann zum Panzernahkampf nach Gornsdorf", erzählte Gottfried Siegert am Samstag. Am 8. Mai 1945 sei er wieder zu Hause gewesen und habe sofort Zivilkleidung angezogen. Das Kriegsgeschehen in den letzten Tagen vor seinem Ende im Wehrkreis IV sollte vom militärischen Gesichtspunkt dargestellt werde, erläuterte Donner Die kleinen Räume hätten nicht mehr Platz für weitere Exponate geboten. Eine amerikanische Uniform komme in den nächsten Tagen jedoch noch hinzu. Auf die Todesmärsche aus Konzentrationslagern, die zu Kriegsende durch die Region führten, werde in der Sonderausstellung aus thematischen Gründen nicht eingegangen, sagte der Museumsleiter.
Sonderschau am Schloßplatz "Das Kriegsende 1945 in Sachsen"
Neue Fakten zur Zeitgeschichte
(aus Wochenspiegel)

Unter dem Thema "Sachsen 1945: Besiegt-besetzt-zerstört-befreit" öffnete am Samstag im Militärhistorischen Museum eine vom Verein "Wir für uns" initiierte Sonder-Ausstellung.
"Diese Schau soll mit Fakten Antworten geben" so Wolkensteins Bürgermeister Guntram Petzoldbei seiner Ansprache zur Eröffnung.

Gekommen waren gut 30 Geschichtsinteressierte, unter ihnen auch Landrat Albrecht Kohlsdorf. Und sie wurden sicher nicht enttäuscht, bietet die Schaudoch zahlreiche, bisher kaum gesehene Dokumente, Karten, Uniformen sowie Waffen. Und das sowohl bezüglich der Deutschen Wehrmachr, de Roten Armee und der polnischen Armija Ludowa. Diese Gleichbehandlung zeigt schon die Besonderheit der Schau, ohne ideologische Wertung eben Fakten zur Geschichte sprechen zu lassen. Und so konnten im Gebäude Schloßplatz 4 eben auch Vertreter der Museen von Usti n. L. (CR, Ausig) und Zielona Gora (Polen Grünberg) begrüßt werden, welche unbürokratisch Originalstücke über die Grenze brachten (Museumsleiter Hans-Jürgen Donner: "So unkompliziert wäre es Deutschland kaum möglich"). Die einzelnen Ausstellungsstücke erläuterte der Dresdener Historiker Manfred Beyer, stellv. Vorsitzender des Arbeitskreises Sächsische Militärgeschichte e.V. (AKSM). zu den Besonderheiten zählt u.a. die dokumentarisch genau beschriebene Geschichte eines Regiments des Panzerkorps IV "H. Göring". nDie Truppe unter dem späteren General Hilmar Lotz erlebte 1945 Rückzugsschlachten in Ostpreußen um Pillau, die Flucht über die Ostsee und schließlich die Abwehrkämpfe im Sächsischen Dreieck zwischen Dreden, Bautzen und Hoyerswerda. General Lotz gebührt der Verdienst, nach dem 8. Mai 1945 seine 295 Untergebenen ohne Verluste aus dem Raum Aussig durch die russischen Linien in die "sichere" amerikanische Gefangenschaft gebracht zu haben.













































































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